Am letzten Freitag spielten die Hattersheimer im MTS-Pokal ihr Heimspiel bei uns im Vereinshaus gegen unsere 1. Mannschaft .
Es wurde ein keinesfalls hochklassiger, aber umso spannender Pokalkampf.
Die beiden Mannschaftsführer verteilten in ihren Partien recht großzügig Geschenke.
Den Anfang machte der Hattersheimer Michael Bernhardt am ersten Brett. Frank hatte ausgangs der Eröffnung mit Weiß seine Figuren aktiv aufgestellt und drohte im 16. Zug recht auffällig mit einem dreizügigen, allerdings leicht abzuwehrenden Matt. Sein Gegner ignorierte mit einem Damenzug die Drohung. Da ließ sich Frank nicht zweimal bitten und die Partie war beendet.
Dann folgte das Drama am zweiten Brett. Mir saß Tobias Makilla gegenüber, der in unserem Verein seine jugendlichen Lehrjahre verbracht hat. Nachdem ich frühzeitig einen Fehler gemacht hatte, der einen Bauern kostete, setzte ich gleich einen zweiten Fehler mit Turmverlust hinterher. Damit stand es bereits nach einer reichlichen Stunde 1:1 mit Wertungsvorteil für uns.
Die Partie am 4. Brett war dann auch recht schnell zu Ende. Lars hatte am „Jugendbrett“ Malte Busch als Gegner. Dieser ging ab dem 14. Zug recht sorglos mit seinen Bauern um. Zuerst eroberte Lars den c-Bauern. Dann hatte er die Chance, auch noch den Ba7 zu holen. Dabei war er jedoch zu voreilig. Er hätte vor dem Schlagen des Bauern erst noch ein Turmpaar tauschen müssen, um seiner Dame genügend Rückzugsfelder zu geben. Damit gab er seinem Gegner die Möglichkeit zum Angriff seiner Dame mit Zugwiederholung.
Damit lag es nun an Stephan, mit mindestens einem Remis unseren Wertungssieg zu holen. Danach sah es allerdings ganz und gar nicht aus. Stephans Gegner Mark Arnold hatte mit den weißen Steinen alle seine Figuren bedrohlich zum Kampf gegen den schwarzen König in Stellung gebracht und Stephan hatte unter großem Bedenkzeit-Verbrauch alle Hände voll zu tun, den Angriff abzuwehren.
Interessanterweise sehen Computerprogramme bei der nachträglichen Analyse das völlig emotionslos und räumten beiden Kontrahenten die gleichen Chancen ein.
Beide Spieler verpassten jeweils ihre Gewinnchancen (s. Partie). Letztendlich mobilisierte Stephan unter weiteren Materialopfern seine Dame in Richtung gegnerischem König, der sich dann den Schachgeboten durch die Dame nicht mehr entziehen konnte.
Mit diesem Remis sicherte Stephan der Mannschaft nach kräftezehrendem 4 ½-stündigem Kampf den Einzug in das Halbfinale.